Indikation

In der Medizin gibt eine Indikation (Heilanzeige) an, warum eine Behandlungsmaßnahme (einen bestimmten Test, ein Medikament, ein Verfahren oder eine Operation durchzuführen) nach Abschätzen des möglichen Nutzens und Risikos für die Patientin/den Patienten sinnvoll ist. Die Indikation ist oft, aber nicht immer ein Krankheitsbild. Die EMA macht dies in der EU, die FDA in den USA. In der EU orientieren sich die einzelnen europäischen Länder an den Vorgaben der EMA, können aber noch eigene Kriterien für ihre Länderspezifischen Indikationen definieren.

Es kann mehrere Indikationen für ein und dasselbe Medikament geben. Zum Beispiel ist Bevacizumab in der EU (Stand Juli 2019) für 6 verschiedene Krebsarten indiziert/zugelassen:

  • Brust,
  • Dickdarm;
  • Rektum,
  • Eierstock,
  • Gebärmutter,
  • Lungen und
  • Nieren.

Eine Indikation kann häufig mit dem Begriff Diagnose verwechselt werden. Diagnose ist die Feststellung oder Bestimmung einer Krankheit bei einem Patienten, während eine Indikation ein Verwendungsgrund für ein Medikament oder eine Therapie ist.

Zum Beispiel können zwei Patienteninnen dieselbe Diagnose nämlich eine bestimmte Form des Brustkrebses erhalten. Allerdings haben beide verschiedene Stadien des Brustkrebses. Eine Patientin hat ein Anfangsstadium, die andere ein Endstadium. Nun gibt es häufig unterschiedliche Indikationen (Zugelassene Medikamente-Optionen) für die Behandlung von Anfangs- und Endstadien. Die Patientinnen mit der gleichen Diagnose bekommen unterschiedliche Medikamente, weil dies dem Risiko des Patienten angemessen erscheint.

Aber eine scharfe Abgrenzung beider Begriffe ist leider nicht immer möglich. Das Gegenteil einer Indikation ist eine Kontraindikation, ein Grund, eine bestimmte medizinische Behandlung zurückzuhalten, da die Risiken der Behandlung die Vorteile deutlich überwiegen.