B-Zelle

B-Zellen sind zelluläre Komponenten des erworbenen Immunsystems, bekannt als Antikörperproduktions-Zellen und gehören zu den Lymphozyten (den weißen Blutkörperchen). Sie halten sich gehäuft in den Lymphknoten auf und warten dort darauf von Immun-Zellen aktiviert zu werden.

Die drei B-Zell-Typen (grüne Zellen) sind dargestellt, die B-Zelle (B) mit ihrem B-Zell-Rezeptor auf der Zelloberfläche, die Gedächtnis-B-Zelle (BM) und die Plasma-B-Zelle (BP), welche die Y-formigen Antikörper sezerniert.
B-Zelle (B), Gedächtnis-B-Zelle (BM) und die Plasma-B-Zelle (BP)

Wie kommt es zur Aktivierung?

Jede B-Zelle hat einen individuellen B-Zell-Rezeptor. Keine andere B-Zelle hat genau dasselbe Erkennungsmuster in Ihrem Rezeptor. Bindet nun ein passendes Antigen nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip spezifisch den B-Zell-Rezeptor, dann wird die B-Zelle vor aktiviert.

Sie präsentiert dann dieses Antigen auf ihrem MHC-Komplexen jeder T-Zelle, die in der Nähe ist. Der T-Zell Typ der mit B-Zellen interagiert heißt T-Helfer-Zelle. Findet sich eine T-Helfer-Zelle, die genau dieses Antigen mit Ihrem T-Zell-Rezeptor binden kann, dann aktiviert diese T-Zelle wiederum die B-Zelle, nun aber vollständig. Ohne die zusätzliche T-Zell-Aktivierung würde nichts passieren, die B-Zelle bliebe einfach vor aktiviert.

Antikörperproduktion

Die völlige Aktivierung durch die T-Zelle bewirkt eine Massenproduktion dieses einen individuellen B-Zell-Rezeptors. Dieser wird nun in Form löslicher Antikörper in die Blutbahn und Lymphe abgegeben (sezerniert). Das heißt der sezernierte Antikörper ist eigentlich eine spezielle Form eines B-Zell-Rezeptors.

B-Zell Klonierung

Gleichzeitig teilt sich die B-Zelle zigmal. Sie vermehrt/klont sich selbst. Dies geschieht aus mehreren Gründen. Die Vermehrung erlaubt eine Steigerung der Antikörperproduktion und damit eine Verstärkung der Immunantwort. Ebenso ermöglicht die Vermehrung, die Verteilung der B-Zellen im ganzen Körper.  Die B-Zellen können in alle Gewebe und Organe wandern, um dort die Antikörper auszusenden.

Diese Antikörper patrouillieren nun den gesamten Körper über die Blut- und Lymph-Kreisläufe und binden alle auffindbaren Antigene. Diese Bindung ermöglicht eine Markierung alle Fremdkörper mit diesem spezifischen Antigen (Obsonisierung) und macht sie dadurch sichtbar für alle Immun-Zellen. Sofort beginnen alle Immun-Zellen die Fremdkörper zu melden; zum Beispiel den Fresszellen oder den T-Zellen. Diese machen dann ihren Job und vernichten die Eindringlinge.

B-Gedächtnis-Zellen

Einige dieser B-Zellen bleiben nach dem Erfolg der Immunantwort als B-Gedächtnis-Zellen (BM – M for memory (Englisch) = Gedächtnis) bestehen. Diese B-Gedächtniszelle merkt sich dieses spezifische Antigen eines spezifischen Fremdkörpers ganz genau. Falls die B-Gedächtniszelle irgendwann später wieder dasselbe Antigen im Körper antreffen sollte, dann hat diese Gedächtniszelle sofort die passende Abwehrstrategie parat. Sie eilt zur T-Gedächtniszelle und lässt sich schnurstracks aktivieren. Somit kann sie in Null Komma Nix wieder Unmengen an B-Zellen und Antikörpern generieren. Der Fremdkörper hat keine Chance eine Krankheit auszulösen, da die Immunantwort unglaublich schnell erfolgt. Zahlreiche Immun-Zellen werden alarmiert, vermehrt, versammelt und koordiniert, um gegen den Eindringling mit vereinten Kräften vorzugehen. Mit diesem erworbenen Wissen gehört die B-Gedächtnis-Zelle zum „Rat der Weisen“ des Immunsystems und bleibt ein Leben lang dem Immunsystem erhalten.

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