Arzneimittel-Zulassung

Eine Arzneimittel-/Medikamenten-Zulassung bedeutet eine behördliche Genehmigung zu besitzen, um ein spezifisches Medikament für eine oder mehrere bestimmte Krankheiten einsetzten zu dürfen.

Es gibt in jedem Land eine zuständige Zulassungs-Behörde, in Deutschland ist dies mit wenigen Ausnahmen das BfArM (Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte), Ausnahmen übernimmt das PEI (Paul-Ehrlich-Institut). Ausnahmen wären:  Antikörper, Impfstoffe, Blutprodukte, Gentransfer-Arzneimittel und weitere biologische Wirkstoffe.

Soll ein Produkt in mehreren europäischen Ländern zugelassen werden ist die EMA zuständig. Für die USA ist die FDA ausschlaggebend.

Bispezifische Antikörper

Dargestellt sind ein monoklonaler (mAb) und ein bispezifischer Antikörper. Bispezifische Antikörper (bsAb) sind Antikörper, die zwei verschiedene Antigene binden können, wohingegen mAb nur zweimal das selbe Antigen binden können. Bispezifische Antikörper sind ein Therapiekonzept in der Krebs-Immuntherapie und Gegenstand von klinischen Studien.Bispezifische Antikörper (bsAb) sind Antikörper, die zwei verschiedene Antigene binden können (Bi- steht für 2, demnach entspricht Bi-spezifisch einer Spezifität für 2 Antigene) . Ein monospezifischer (monoklonaler) Antikörper (mAb) hat zwar auch zwei Bindestellen, kann jedoch nur zweimal dasselbe Antigen binden. (Mono steht also für 1, demnach kann ein monospezifischer mAbs spezifisch nur 1 Antigen binden, dieses aber zweimal, siehe Abbildung mAb.) Es gibt viele verschiedene Formate bei den bispezifischen Antikörpern, von denen die meisten künstlich im Labor hergestellt werden. Quelle 2 hat eine Abbildung, die die unterschiedlichen Formate grob zusammenfassend darstellt.

Die beiden bekanntesten bsAbs sind diese beiden zugelassenen Krebsmedikamente:

  • Catumaxomab mit dem Handelsnamen Removab der Firma Fresenius Biotech  (nicht mehr zugelassen in der EU seit 2017)
  • Blinatumomab mit dem Handelsnamen Blincyto der Firma Amgen

Blinatumomab (Blincyto) ist ein BITE Antikörper und seit 2015 von der EMA zugelassen.

Quelle: 1; 2

CheckPoint Modulierung

Checkpoints sind eine Art Kontrollhebel des Immunsystem. Diese Kontrollhebel werden normalerweise vom Immunsystem genutzt, um die Immunantwort zu steuern. Es gibt bestimme Umstände, die dazu führen, dass eine Immunantwort verstärkt werden muss. Andere Umstände können eine Reduktion der Immunantwort befürworten.

Die Stärke der Immunantwort muss immer der Dringlichkeit der Lage angepasst werden. Besteht eine starke Gefahr für die Gesundheit, wird das Immunsystem die Immunantwort hochfahren also verstärken. Ist die Gefahr gebannt dann reduziert das Immunsystem die Immunantwort wieder auf ein normales Level.

Krebs hat verschiedene Wege gefunden ebenfalls diese Kontrollhebel (Checkpoints) zu steuern und somit die Regulation der Immunantwort gegen Krebszellen zu verhindern.
Checkpoint Modellierung fasst all die Therapieformen zusammen, die an diese Kontrollhebeln des Immunsystems ansetzen und dadurch dem Immunsystem wieder erlauben die Immunantwort gegen Krebszellen zu verstärken.

chimär

Chimär bedeutet eine Art künstliche Mischung. Bei dem Chimären-Antigen-Rezeptoren (CAR) handelt es sich um eine Kombination der DNA eines T-Zell-Rezeptors mit der DNA eines Antikörpers. Die Komponenten wurden künstlich so zusammengefügt, dass eine künstlicher T-Zell-Rezeptor (CAR) als Gen-Produkt entsteht.

CRO

CRO ist die Abkürzung für das Englische Wort „Clinical/Contract Research Organisation“ und bedeutet Klinische Auftragsforschungsorganisation. Eine CRO ist ein Unternehmen, dass die pharmazeutische, biotechnologische und medizintechnische Industrie unterstützt. Die Unterstützung erfolgt über Vertraglich geregelte Forschungsdienstleistungen.

Ein CRO kann verschiedenste Dienstleistungen wie zum Beispiel die biopharmazeutische Entwicklung von potenziellen Medikamenten, die Entwicklung biologischer Testverfahren, die Kommerzialisierung von Medikamenten, die klinische Forschung, und das Management klinischer Studien erbringen. Dadurch, dass bestimmte Dienstleistungen ausgelagert werden an eine CRO, profitieren die Kunden von dem bereits existierenden Knowhow der CRO.

Die Dienstleistungen zielen darauf ab, den Markteintritt in Arzneimittelmärkte (FDA / EMA) zu vereinfachen und somit schneller ans Ziel zu kommen. Und damit verbunden ist natürlich das Ziel die Kosten für Unternehmen zu senken, vor allem für die kleinen Firmen die in Nischenmärkten neue Medikamente und Arzneimittel entwickeln wollen. Die CROs reichen von großen internationalen Full-Service-Organisationen bis hin zu kleinen Nischen-Spezialgruppierungen.

Deklaration von Helsinki, GCP-ICH

Viele Arzneimittelzulassungsbehörden halten sich an einen bestimmten international anerkannten Codex, der nach ethischen und wissenschaftlichen Gesichtspunkten Regeln für die Durchführung von klinischen Studien aufgestellte hat. Der Codex basiert auf den Prinzipien der Deklaration von Helsinki sowie den Leitlinien für Gute Klinische Praxis (GCP-Guidelines).

Diese wird zusätzlich noch ergänzt durch die Leitlinie der internationalen Konferenz zur Harmonisierung (ICH; Januar 1997). [International Council for Harmonisation of Technical Requirements for Pharmaceuticals for Human Use (ICH)]. Diese Leitlinie dient als Standard zur Vereinfachung der gegenseitigen Anerkennung klinischer Daten bei den jeweiligen Arzneimittel-Zulassungsbehörden.

Die GCP-ICH-Leitlinien sind somit ein internationaler ethischer und wissenschaftlicher Qualitätsstandard für die Konzeption, Durchführung, Erfassung und Berichterstattung klinischer Studien. Dabei stehen der Schutz der Studienteilnehmer und deren informierte Einwilligung, sowie die Qualität der Studienergebnisse im Mittelpunkt.

Wenn Dich das genauer informiert findest Du hier und hier noch einige Informationen in deutsch. Für alles Weitere liest man am Besten die Originale in Englischer Sprache.

dkfz

Dies ist der deutsche Krebsinformationsdienst mit zahlreichen hilfreichen Informationen, Broschüren, Links, Videos etc.

dkfz. steht für Deutsches Krebsforschungszentrum

Hier gibt es

  • Überblicke über die verschiedenen Krebsarten,
  • Adressen und Links
  • Broschüren und Infoblätter
  • Grundlagen Wissen
  • Wissen zur Vorbeugung von Krebs
  • Ein Glossar: Krebs von A-Z
  • Aktuelles aus der Krebsmedizin
  • und vieles mehr

EMA

Die EMA ist die europäische Zulassungsbehörde für Medizin. EMA steht für den englischen Begriff  “European Medicines Agency”. Sie kontrolliert und organisiert alle Klinischen Studien in Europa und alle in Europa zugelassenen Medikamente und Medizinprodukte.

 

EMA Zustimmungs-Datum

Bestimmte Abteilungen der EMA (CHMP) beraten sich monatlich über die von den Pharmafirmen und Biotechunternehmen eingereichten Informationen zu den durchgeführten Klinischen Studien eines Medikaments. Ziel ist ein Beschluss, ob das Medikament für eine bestimmte Indikation zugelassen werden kann . Deshalb ist es gängiger Teil der Beratung die Daten gemeinschaftlich auszuwerten, zu beurteilen und in ein Verhältnis oder Vergleich zu den bisherigen Standard Medikamenten zu stellen. Dabei im Fokus stehen ganz klar die ICH-GCP-Kriterien für Klinische Studien und damit vor allem das Wohlergehen aller Patienten.

Wenn das CHMP-Komitee sich dafür ausspricht ein neues Medikament zuzulassen, auf Grund der guten Ergebnisse in den Klinischen Studien, dann gibt es die sogenannte “Positive Opinion” Erklärung heraus. In dieser Erklärung steht das offizielle EMA-Zustimmungsdatum für ein Medikament. Ist das Medikament völlig neu am Markt, muss jetzt noch die offizielle EMA-Markteinführung erfolgen. Das Datum der Markteinführung nenne ich auf meinen Seiten EMA-Marktzulassungs-Datum. Es ist für jedes Medikament auf der Produkt-Seite der EMA vermerkt.  Ist das Medikament bereits auf dem Markt zugelassen gewesen, aber es bekommt die “CHMP-Positive Opinion”  für eine neue Indikation, dann ist das EMA-Zustimmungsdatum aus der “Positive Opinion”-Erklärung das relevante Datum für genau diese Indikation.

FDA

Die FDA ist die amerikanische Zulassungsbehörde für Medikamente. FDA steht für “Food and Drug Administration”. Sie organisiert Klinische Studien in den USA und kontrolliert alle Pharma-Produkte, die in den USA vertrieben werden. Das Europäische Pendant ist die EMA, die Europaische Medizin Zulassungsstelle.